Während sich bei den Kleider oft nur Kleinigkeiten verändern, neue Materialien hinzukommen, oder Dinge ersetzt werden müssen, ist es bei der „Wohnung“ und der Wohnungseinrichtung“ deutlich anders.

Dies hat oft nicht nur mit den Materialien einen Zusammenhang, sondern auch mit den Präferenzen unterwegs und mit dem Anspruch, was es wirklich braucht und was nicht.
2013 und auch noch 2015 bin ich gerade beim Zelt noch immer davon ausgegangen, mehr Nächte im Zelt zu verbringen als in Hütten oder Campings. Dies hat sich aber gegenteilig entwickelt und die vielen Touren Jahre später haben gezeigt, dass das Zelt nur noch sporadisch zum Einsatz kam. Nicht weil ich das campieren nicht mag, ich habe in meinem Leben hunderte Nächte im Zelt verbracht, sondern weil ich zum einen ein richtiger Hüttenfan geworden und neugierig auf jede weitere bin und zum anderen, dass ich den gemütlichen Komfort sehr mag den die Hütten sehr oft bieten. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich prinzipiell aus Sicherheitsgründen meine Etappen wo immer möglich, von Hütte zu Hütte plane.
Also dann, willkommen zu meiner Wohnungsbesichtigung:

Das Haus (Zelt):

Das kleine italienische Familienunternehmen Bonfus, das von den beiden Outdoor Enthusiasten Stefania und Niccolo Bonfadini gegründet wurde, betreibt heute einen kleinen Betrieb, der sich ganz dem Ultralight Hiking verschrieben hat. Die Zelte werden auch heute noch komplett handgenäht und verarbeitet und weisen einen sehr hohen Grad an Qualität auf.
Obwohl ich überhaupt kein UL- Fanatiker bin, war mir klar, wenn ich ein Zelt mit an Bord haben will, dann muss es eines sein, dass sehr leicht ist, mir aber den höchstmöglichen Schutz bietet. Auch noch etwas Platz im Zelt zu haben, ist mit Sicherheit kein Luxus und wenn dabei auch noch eine oder zwei Apsiden den Komfort erhöhen, warum nicht.

Bonfus hat mit ihrem Duos 2P schlussendlich alle meine Anforderungen erfüllt und sogar bei weitem übertroffen. Die ersten Nächte waren auch bei sehr viel Wind kein Problem, der Aufbau ein Kinderspiel und das Packmass ein Traum. Das Bruttogewicht inkl. Heringe, Packsäcke und Leinen bleibt schlussendlich unter sagenhaften 800 Gramm!

Erfahrungen anderer Wanderer, bei zum Teil sehr ungemütlichen Bedingungen, haben auch gezeigt, dass das Zelt überdurchschnittlich viel aushalten kann und so auch im hohen Norden einsetzbar ist.
Dass zum ganzen Produkt auch ein hervorragender Support durch die Bonfadini Familie hinzukommt, ist ein weiteres grosses Pluspunkt und jeden Euro dieses Zelt wert!

Schlafzimmer (Schlafsack und Liegematte):

Wenn es in all den Jahren eine Baustelle für mich gab, was die Ausrüstung anging, dann war es die horizontale Ausrichtung. Hatte ich irgendwann die Lösung mit der Liegematte, haderte ich immer wieder mit dem Schlafklima in den Schlafsäcken. Es brauchte einige Jahre bis ich die Lösung fand und nun glücklich darüber bin, dass ich auch diese Baustelle beenden konnte.

Das Gesamtpaket besteht aus:
– Western Mountaineering Flylite 200 Schlafsack
– Exped Ultra 10° Daunenhüttenschlafsack
– Exped Ultra 3R M
– Kopfkissenbezug aus Leinen
Dieses System erlaubt mir nun mehrere Kombinationen, ist zusammen im Packmass gleich gross wie ein normaler Daunenschlafsack und wiegt weniger als die Hälfte meines einzelnen Schlafsacks 13/15!
Mit der Exped Ultra 3R M konnte ich bei gleichbleibender Qualität, gegenüber der Syn Mat, das Gewicht nochmals um 200 Gramm senken.
Der sehr leichte Daunenhüttenschlafsack Ultra 10° von Exped dient mir als Hüttenschlafsack und auch als Schlafsack bei höheren Temperaturen.
Mit dem Schlafsack von Western Mountaineering zusammen, erreiche ich sehr gute und genügende Isolationswerte für den Norden. Das Zwiebelprinzip auch auf das Schlafen anzuwenden, hat sich bis jetzt super bewährt!
Hinzu kommt aus Hygienegründen noch ein sehr leichter Leinenüberzug für die Kopfkissen in den Hütten.

Zusammen mit dem Schnozzel Pumpbag von Exped, der als Aufblassack zur Matte dazugehört, steht mir ein wasserdichter Packsack für das ganze „Schlafzimmer“ bereit.

Mit der Wohnung und dem Schlafzimmer zusammen, komme ich heute noch auf ein hervorragendes Gewicht von 2.1 Kg. Dies ohne grosse Abstriche am Komfort zur früheren, mehr als doppelt so schweren Ausrüstung zu haben.