Tour 2013 / Tour 2015
Als ich nach Hause zurückkehrte, war ich grundsätzlich mal froh, keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen eingefangen zu haben. Die Entzündung verschwand relativ schnell, als ich mir gezwungenermassen Ruhe verordnet hatte. Dass ich schon zwei Wochen später in die Hochtourensaison in den Alpen einstieg und ich dort keinerlei Probleme mehr hatte, auch auf mehrstündigen Touren, beruhigte mich sehr! Sicherlich kam etwas Frust auf, die Tour abgebrochen zu haben, doch bis heute stehe ich zu einhundert Prozent zu meiner Entscheidung, sie war definitiv richtig. Norge på langs sollte mich aber noch über zwei Monate täglich begleiten, wenn auch passiv am Computer. Ich verfolgte mit grossem Interesse wie es bei Pål und Simon weiterging. Pål traf nach weiteren sechs Wochen am Nordkinn ein und schaffte die Tour ohne weitere Probleme. Da ich im gleichen Zeitraum an den gleichen Orten gelaufen wäre, war für mich natürlich interessant zu verfolgen, wie denn die Verhältnisse vor Ort waren. Nach Umbukta hätte ich mich mit drei regnerischen Wochen beschäftigen dürfen und danach mit etwas durchzogenem Wetter. Das war doch mal ein Punkt, der mich über den Abbruch hinweg trösten konnte…..! Ich hab mich sehr für Pål gefreut, das war eine tolle Leistung!
Mit Simon hatte ich ja schon vor der Tour Kontakt und es freute mich, dass er auch Zeit fand während der Tour diesen Kontakt aufrecht zu erhalten. Seine Etappen verfolgte ich täglich und es war bis zum Schluss sehr spannend, wie er diese Reise absolvieren würde. Ab und zu konnte ich ihm mit ein paar Infos aushelfen, die ich ja von Zuhause praktisch abrufen konnte. Dies machte besonders viel Spass, denn oftmals hatte ich das Gefühl richtiggehend mitzulaufen. Simon erreichte erfolgreich Mitte Oktober, am Tag als der Winter kam, das Nordkap! Er hatte eine absolut tolle Tour erlebt und es freute mich sehr, als er mich nach der Tour mit seinen Bildern in der Schweiz besuchen kam.

Nähere Infos über Simons Tour: www.simonpatur.de
Selbstverständlich kam schon während der letzten Tage der Tour, auf der Heimreise und schlussendlich auch Daheim die Frage auf….. hatte ich etwas falsch gemacht? Hatte ich etwas übersehen? Ich konnte aber sehr schnell und mit absoluter Sicherheit sagen, dass das nicht der Fall war. Ich hatte ganz schlicht und einfach Pech, und die negativen Voraussetzungen während der Tour, welche sich auch noch Tag für Tag vermehrten, nahmen kein Ende. Selbst die Norweger welche ich traf, waren wegen der Verhältnisse konsterniert. Das komplizierte Wettersystem im Frühling, die von der zwei monatigen, arktischen Kälte versiegelten Böden und dann noch die Rekord Niederschläge, verhalfen definitiv nicht zum Positiven. Die Probleme mit den Entzündungen waren nur das Resultat aus all diesen Einflüssen. Zwei Wochen vor meinem Starttermin und drei Wochen danach herrschten optimale Verhältnisse und die Konditionen waren über viele Wochen so gut wie die letzten Jahre nicht mehr. Mir wurde, je länger ich über solche Tatsachen nachdachte, einmal mehr bewusst, dass der Faktor Glück bei einer solchen Tour, ein gewaltiges Wort mitredet. Gerade die Sommertour verfügt nur über ein sehr kurzes Zeitfenster von 3 – 4 Monaten, in welchen abschätzbare, gute Verhältnisse herrschen können. Doch auch dies ist keine Garantie, so lernte ich einen Norweger kennen, der 2011 120 Tage unterwegs war und an 106 Tagen ununterbrochen Nieselregen hatte!
Ich kann aber mit Fug und Recht sagen, keinen einzigen Tag zu bereuen, egal wie ich es vor Ort erleben durfte. Norge på langs ist ein einzigartiges Erlebnis, welches mir für den Rest meines Lebens in bester Erinnerung bleiben wird, egal ob ich die Tour in einem Teil oder zwei Teilen machen werde. Natürlich war schon während der letzten Tage in Norwegen auch das Thema aufgekommen, Norge på langs in irgendeiner Form weiterzuverfolgen. Eine komplette Wiederholung von Anfang an, war vor, während und auch danach nie ein Thema. Ich hatte über 1400 Kilometer durch halb Norwegen gelaufen und sensationelle Eindrücke erleben dürfen. Spasseshalber habe ich mir auch gesagt “ wie würde ich wohl bei einem Neuanfang darauf reagieren, in Lindesnes zu stehen und es regnet??? „. Es kam also einzig die Variante in Frage, Norge på langs zu Ende zu bringen.

Die Planung steht ja immer noch und ist griffbereit um weiterzulaufen, zusätzlich kann ich auch auf wertvolle Hilfestellung in Norwegen zurückgreifen und mit Simon habe ich nun auch einen Top Berater und Tipgeber. Ich werde mir für die Weiterführung zwei Monate Zeit geben und zusätzlich 2-3 Wochen Reserve haben, um Unplanmässiges auffangen zu können.
Auf ein neues in 2015 ( selbstverständlich mit Norgi ) + ( und…………………… er ist wirklich nicht zu verkaufen, tut mir leid 😉 )

Kommentar verfassen