Schlafsack + Liegematte
In loser Folge möchte ich hier meine Erfahrungen mit der Ausrüstung von 2013+2015 beschreiben. Test ist eigentlich das falsche Wort, denn jeder hatte seine persönlichen Präferenzen hinsichtlich seiner Ausrüstung, daher spreche ich lieber über meine Erfahrungen auf der Tour 2013+2015. Ich habe im Vorfeld von NPL lange in Internetforen und Magazinen Testberichte gelesen, habe Kontakt mit Nutzern aufgenommen um deren Erfahrungen zu hören, denn mein Ziel war es möglichst viel Informationen zu sammeln, um ein Gewicht optimiertes Set anzuschaffen. Das Problem war schlussendlich aber, dass es praktisch keine wirklich schlechten Ausrüstungsgegenstände mehr gibt. Die Industrie hat grosse Fortschritte hinsichtlich Materialien, Tragkomfort und Wetterbeständikeit gemacht, und durch die grosse Masse im Angebot sind auch die Preise moderat geworden. Hier also nun meine Erfahrungen:
„Wie man sich bettet, so liegt man “ , wer kennt diesen Spruch nicht schon aus frühester Kindheit und hat im Leben auch seine Erfahrungen damit gemacht. Wer sich aufmacht, mehrere Wochen oder sogar Monate nach „getaner Arbeit“ nicht in einem weichen Bett verbringen zu können, wird sich Gedanken machen müssen wie man die Ruhezeit am bequemsten gestalten kann. Selbst dann wenn mehrere Hüttenübernachtungen eingeplant sind, kann man nicht sicher sein ob dann nur eine harte Pritsche vorhanden ist. Also sollte für alle Fälle vorgesorgt sein. Doch schon bei der Wahl des Schlafsacks wird man unweigerlich an einer der komplexesten Fragen der Trekker – Gemeinde angelangt sein: Daune oder Kunstfaser ? Die Kombinationsmöglichkeit der Eigenschaften Wärme, Kälte, Nässe und Trockenheit sind so vielfältig wie auch ärgerlich in der Auswahl eines geeigneten Schlafsacks. Wer in den warmen, eher feuchten Süden geht, wird wohl eher zur Kunstfaser greiffen, wer in den kalten, eher trockenen Norden geht, wird sicher vermehrt zur Daune greiffen. Doch was nimmt man wenn es eher feucht und kälter sein wird ? Diese Frage liess mich in zig Foren, Testberichten und im persönlichen Kontakt zu Outdoor Profis fast zum Wahnsinn bringen. Nicht nur die unterschiedlichsten Meinungen, sondern die mittlerweile komplett unüberschaubare Auswahl an Produkten liess eine Entscheidung zum „ad Absurdum“ anschwellen. War für mich nicht nur das Klima entscheidend, sondern auch der Liegekomfort für meinen eher etwas angeschlagenen Rücken. Zum Schluss musste das „Paket“ aus Schlafsack und Liegematte auch noch in meinen Vorstellungen des Leichtgewichts Platz finden.
Doch wie so oft fand ich die Lösung vor der Haustüre. EXPED schien meine drei Wünsche im Vorfeld der Tour erhört zu haben oder hat in dieser Kombination wieder etwas weiter voraus gedacht.
Schlafsack: EXPED Waterbloc 600
Der Waterbloc vereint alle Eigenschaften, welche ich mir für meine Tour vorgestellt habe.
-Die Gänsedaune welche mit ihrer natürlichen Wärme ein deutlich angenehmeres Klima entwickelt als die Kunstfaser.
-Das „Ripstop Nylon Pertex“ – Gewebe aussen, welches die Feuchtigkeit von der Daune weghält.
-Das Gewicht von 1190 Gramm.
Konzipiert ist der Waterbloc für all jene, welche z.B. ohne Zelt unterwegs sind und vielleicht nur einen Tarp mitnehmen. Ohne weiteres ist der Schlafsack bei sehr feuchter Umgebung einsetzbar, und bei zusätzlichem Schutz der Kopföffnung, kann der Schlafsack sogar Regen überstehen ohne am morgen 5 Kilogramm schwerer zu sein. Obwohl ich ein Zelt benütze, habe ich mich für den Waterbloc entschieden. Der Hauptgrund liegt am Schutz der Daune vor Kondenswasser, etwas was im Norden viel häufiger auftritt und auch mit sehr guter Zeltbelüftung meist nicht verhindert werden kann. In der Praxis erfüllte der Waterbloc die kühnsten Erwartungen, Feuchtigkeit war zu keiner Zeit ein Thema. Der in Mumienform gebaute Schlafsack ist in 5 Komfortvarianten erhätlich. Ich wählte als „nicht schnell frierender“ mit dem 600er die dünnste Version, welcher über die Limiten Komfort 1° / Limit -4° / Extrem -21° verfügt. Aus Erfahrung weiss ich, das die Liegematte eine sehr gewichtige Rolle spielt wenn es um das Temperaturverhalten geht. Daher wählte ich einen eher dünneren Schlafsack und investierte dafür mehr in die Liegematte welche dann auch zusätzlich auf einen etwas empfindlicheren Rücken ausgerichtet ist. Obwohl ich Temperaturen knapp unter Null Grad erlebte, hatte ich immer einen kuschelig warmen Schlafsack. Die schützende Aussenhaut hilft hier sicher auch etwas mit, das Klima länger im Schlafsack zu halten. Durch die nicht allzu eng geschnittene Mumienform, hatte ich genügend Platz um Kleider mit den Sack zu nehmen. Ich ( 183 cm. ) wählte die Grösse L, die bis eine Körpergrösse von 195 cm. gedacht ist, dies gab zusätzlich noch etwas „Stauraum“ im innern. Das Packmass ist mit 34 x 22 cm. sensationell gut bei einem Daunenschlafsack, dies liegt auch an dem mitgelieferten, wasserdichten Kompressionsack von EXPED.
Liegematte: EXPED DownMat UL 7 / M
Von allem Anfang an, kam für mich keine herkömmliche Kunststoffmatte in Frage. Zum einen war mein Rücken ein Gegner davon, zum anderen war das grosse Packmass und die Unhandlichkeit ein Minus. Allerdings war mir auch bewusst, bei dem vorherrschenden eher steinigen und groben Boden, würde ich bei einer Luftmatte erheblich mehr Vorsicht walten lassen müssen. Eine schnelle und unkomplizierte Reparatur war Voraussetzung für den Kauf, aber auch das Packmass und das Gewicht.
Rückenprobleme sind mittlerweile die Volkskrankheit Nummer 1, und das sieht man auch an dem übergrossen Angebot an Matten auf dem Markt. Hier scheint in den letzten Jahren aber auch ein gewaltiger Qualitätssprung stattgefunden zu haben. Egal was für Testberichte man liest, mit welchen Profis und Experten man diskutiert, eine wirklich schlechte Matte scheint kaum mehr verkauft zu werden. Es macht den Anschein, dass die vielen Hersteller die Probleme der Leute ernst nehmen und zusätzlich wesentlich mehr in den Komfort investieren. EXPED verfügt ebenfalls über ein riesiges Angebot an Liegematten, also warum in die Ferne schauen…… und ich hatte auch noch den Vorteil zuhause bei meinem Sporthändler diverse EXPED Matten testen zu können. Mein Auge fiel sehr schnell auf die DownMat, eine mit 170 Gramm Daunen gefüllte Liegematte. Mit 7 cm. Dicke garantierte sie schon ein weiches Liegen, und die Daunen würden den Wärmehaushalt zusätzlich erhöhen. Mit einer Temperaturangabe von -24° würde sie für meine Zwecke mehr als genügen. Die DownMat gibt es zusätzlich als Ultra Light Version und in verschiedenen Grössen. Ich wählte bei meiner Körpergrösse von 183 cm. eine Matte der Grösse M, da ich von Natur aus ein „Embryoschläfer“ bin, also mehrheitlich in kauernder Stellung schlafe. Die Liegebreite von 52 cm. garantiert auch hier genügend Platz für einen bequemen Schlaf ( die Matte ist auch breiter erhätlich ).Die UL Version fiel natürlich aus Gewichtsgründen in meine Wahl, ich wusste aber auch dass dies voraussetzte, den Schlafplatz gut auszuwählen und spitzige Steine oder Äste am Boden entfernen zu sind um Schäden an der Matte zu verhindern. Das mitgelieferte Reparaturset verfügt aber über genügend Ersatzmaterial, um eine unkomplizierte, schnelle Reparatur zu garantieren. Das Packmass der Liegematte ist mit 23 x 11 cm. und einem Gewicht von knapp unter 600 Gramm schlichtweg unschlagbar !
Bei der UL Version gibt es aus Gewichtsgründen keine eingebaute Pumpe. Aber EXPED wäre nicht EXPED, wenn es hierfür nicht eine praktische Lösung gäbe: der Schnoozel Pumpbag ( kleines Anschaungsvideo ) / ( zusätzliche Infos zum Schnoozel Pumpbag ). Der Film zeigt ohne Schnörkel, wie genial dass der Schnoozel Pumpbag ist. Zusätzlich kann der Pumpbag auch als wasserdichter Packsack benutzt werden, oder man packt einen Pullover oder Jacke mit rein, und das Kopfkissen ist bereit.
In der Praxis bewährte sich die DownMat UL 7 / M in allen Belangen. Die Matte ist klein und leicht verpackt, das aufpumpen mit dem Schnoozel Pumpbag funktioniert hervorragend und der Liegekomfort erinnert schon fast an das Bett zuhause. Gerade die Waben – Beschichtung der Aussenhaut ( oben ) verhindert das andauernde herumrutschen auf der Matte, selbst in leicht geneigtem Gelände. Der Kälteverschluss zum Boden hat auch bei Permafrostböden hervorragend funktioniert und zeigte keinerlei Schwächen. Dies bestätigte sich auch noch später auf mehreren alpinen Unternehmungen. Wurde die Matte durch herunterfallende Kondensationswassertropfen nass oder feucht, trocknete dies sehr schnell ab und verhinderte ein „nasses“ verpacken.
Kissen: Air Pillow UL / M
Man kann ein zusätzliches, aufblasbares Kissen gewiss als kleinen Luxus betrachten. In Anbetracht einer auch anatomisch, so weit als möglich perfekten Ruhezeit, sollte man sich dieses Extra gönnen. Das Packmass einer Zigarettenschachtel und 45 Gramm sollte ohne weiteres einen Platz in einem 80 Liter Rucksack finden…….der Nutzen des Kissens wird jedes Gramm wert sein!
Fazit:
Meine Vorstellungen, im Vorfeld einer Neuanschaffung sämtlicher Bestandteile für die Ruhezeit und das Schlafen, waren sehr gemischt. Einerseits würde es wohl ein grosses Budget brauchen, andererseits würde es wohl in einer wahren Materialschlacht, mit nicht zu endenden Tests ausarten. Doch die Überraschung war mehr als positiv, schon nach wenigen Tagen ein komplettes Set zusammengetragen zu haben, welches mich schon im Vorfeld von Norge på langs überzeugen konnte. Hierfür gebührt sicher ein grosser Dank an die Firma EXPED, welche es mit Innovation, hoher Qualität und genialer Funktionalität geschafft hat, Top Produkte zu entwickeln. Obwohl es heutzutage kaum mehr wirklich schlechte Produkte gibt, haben die EXPED Produkte für mich das gewisse Etwas, den „Wimpernschlag mehr“ im Repertoire, zu überzeugen. Ich habe in den vielen Wochen des Outdoorlebens nichts vermisst, nichts hat mich an der Ausrüstung gestört oder behindert, ein deutliches Zeichen für benutzerfreundliche Qualität. Die Erholungsphasen mit dem Gear von EXPED ( Schlafsack, Liegematte und Kopfkissen ) waren für mich ein absolutes Plus, und es steht in keinster Weise zur Diskussion, dass das Material 2015 wieder so mit auf Tour kommt. Gerade der zweite Teil von Norge på langs wird der Ausrüstung noch mehr abverlangen…… und hat es auch, denn die Tour ist mittlerweile erfolgreich beendet worden !
Das Fazit, auch nach dem 2. Teil der Tour, bleibt mit Sicherheit dasselbe. Das Material hat vollumfänglich den Anforderungen Stand gehalten und war ein riesiges Plus im ganzen Equipement.
Mit 1.9 Kilogramm Gewicht für das ganze Paket und einer Investition von c.a. 830 SFR oder 690 Euro erhält man 100% Qualitätsarbeit, langlebige Materialien, Innovationstechnologie und den gewohnten sehr guten EXPED Support auf allen Kanälen.
Neben dem EXPED Expedition 80 Rucksack, kann ich auch hier bei diesen drei Produkten, eine absolute Kaufempfehlung weitergeben! Weiter Infos : EXPED
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