Zelt


In loser Folge möchte ich hier meine Erfahrungen mit der Ausrüstung von 2013+2015 beschreiben. Test ist eigentlich das falsche Wort, denn jeder hatte seine persönlichen Präferenzen hinsichtlich seiner Ausrüstung, daher spreche ich lieber über meine Erfahrungen auf der Tour 2013+2015. Ich habe im Vorfeld von NPL lange in Internetforen und Magazinen Testberichte gelesen, habe Kontakt mit Nutzern aufgenommen um deren Erfahrungen zu hören, denn mein Ziel war es möglichst viel Informationen zu sammeln, um ein Gewicht optimiertes Set anzuschaffen. Das Problem war schlussendlich aber, dass es praktisch keine wirklich schlechten Ausrüstungsgegenstände mehr gibt. Die Industrie hat grosse Fortschritte hinsichtlich Materialien, Tragkomfort und Wetterbeständikeit gemacht, und durch die grosse Masse im Angebot sind auch die Preise moderat geworden. Hier also nun meine Erfahrungen:

Hilleberg Akto ( Tour 2015 )

Nach dem erfolgreichen “ Experiment “ Easton Kilo 2P Zelt im Jahr 2013, bin ich für die Tour 2015 wieder zu meinem vertrauten Hilleberg Akto zurückgekehrt. So stand für das Jahr 2015 ein komplett neues Akto für mich bereit. Nun, einen grossen Testbericht über das Zelt zu schreiben würde bedeuten, Wasser ins Meer zu tragen. Wer sich jemals in dieses Zelt eingewöhnt hat, wird sich definitiv auch in das Zelt verlieben. Die Materialien gehören zu den besten die auf dem Markt erhältlich sind, die Funktionalität ist unübertreffbar und das Gewicht für seine Stabilität ein absolutes Highlight.

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In der Praxis hat sich das Akto bei jeder Wetterlage bewährt, gerade die Windstabilität ist sehr erstaunlich. Ein für mich persönlich riesiges Plus, ist die grosse Apsis, welche ein kochen ohne weiteres erlaubt, während in der anderen Hälfte ein grosser Rucksack ohne Platznot lagern kann. Das Packmass ( c.a. 43 x 13 cm ) und das Gewicht ( Brutto 1.7 Kg. ) sprechen für Langtouren ganz klar für sich. Für mich auch in Zukunft…… Das Zelt !

INFOS: Hilleberg

 

Easton Kilo 2P Tent ( Tour 2013 )

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Wenn es darum geht eine “ Behausung “ zu suchen und man die Worte Trekking und Skandinavien erwähnt, folgen unweigerlich die Namen Hilleberg und Helsport. Wenn man Glück hat, findet man vielleicht noch ein MSR Zelt in der Materialliste der Wandersleute, ansonsten ist die Vielfalt sehr gering. Ich gebe es zu, seit vielen Jahren besitze auch ich ein Hilleberg Akto dass aber schon einiges durchgemacht hat und noch knapp über 2 Kilo wiegt. Es war klar, dass ich ein neues “ Haus “ brauchte für meine Reise. Es nahm mich Wunder, was neben den bekannten Marken sonst noch auf dem Markt war, was für mich interessant sein hätte können. Mitterweile ist die Auswahl doch um einiges besser geworden, aber die Spreu trennt sich bekanntlich vom Weizen, den leicht heisst nicht unbedingt stabil und gut.

Per Zufall bekam ich ein Angebot aus Amerika, und gleich auch ein Testzelt zugesandt, welches schnell meine Aufmerksamkeit erweckte. Nie von dieser Firma gehört, nie irgend einen Satz darüber gelesen, das machte mich neugierig ! Die Packgrösse mit 14 x 53 cm. und einem Gewicht von bloss 1.2 Kg. war schon mal eine gewaltige Überraschung. Wenn man bedenkt dass das Kilo 2P ein Zweierzelt ist, sind die Masse schon fast eine Revolution. Auf den zweiten Blick kam dann die Überraschung Nummer zwei, und für wahrscheinlich 95% aller Zeltkäufer für den Norden ein absolutes No Go, es war kein 1 Kapselzelt, sondern bestand aus einem Innenzelt und einem Aussenzelt. Das Innenzelt verfügt über ein riesiges Netzsystem, praktisch über die ganze Fläche, und eben dieses Netz ist enorm klein verwebt. Das Aussenzelt ist enorm leicht und macht trotzdem einen sehr robusten Eindruck und ist mit seiner neongelben Farbe auch weitherum sichtbar. Die zwei Karbon-Fiber Stangen sind eine revolutionäre Erfindung von Easton und glänzen mit einem genialen Verbindungssystem und sind, wie könnte es anders sein, ultra leicht. Das Gewicht der Heringe ist geradezu lächerlich und trotzdem machen sie einen sehr guten Eindruck. Die Materialen überzeugen definitiv in allen Punkten und es wundert mich schon etwas, nie von diesem Zelt gehört zu haben. Man muss aber ganz klar betonen, dass dieses Zelt eigentlich mehr für trockene und heisse Gegenden in Amerika gebaut wurde, was auch die für uns etwas untypische, tiefe Wassersäule von 2500 mm. wiederspiegelt. Aber nichtsdestotrotz ging es an den Aufbau und siehe da, in 2 Minuten stand das Ding und das erst noch beim ersten Mal, wow…! Das Innenzelt mit 4 Heringen am Boden befestigt ( nicht alleinstehend! ), die beiden Stangen eingezogen und das Aussenzelt rübergeworfen und mit Klett an den Stangen  befestigt……. fertig. Die Abspannung des Aussenzelts am Innenzelt ist effizient und erlaubt eine stufenlose Befestigung. Wird das Aussenzelt richtig fest angezurrt, biegt sich die etwas längere Querstange und bietet ein etwas schlangenförmiges Design. Ich konnte aber bei 2 Stürmen mit Windgeschwindigkeiten jenseits der 80 Kmh. eine sehr hohe Stabilität feststellen. Was bei Leichtgewichtszelten oft der Fall ist, dass bei Starkwind der Zeltstoff am Körper anliegt und man kaum mehr Luft bekommt, war hier nie der Fall. Im Gegenteil, das Zelt bot mir immer genug Luft und Platz und stand erstaunlich stabil im Wind.

Die Abside das Zelts befinden sich bequem an der Kopfseite, und  erlauben so das Kochen aus dem Zelt heraus. Sie sind nicht wirklich zu gross geraten, bieten aber genug Platz um Schuhe und Küche zu deponieren, der Rest des Gepäcks kann locker ins Zelt genommen werden, hier herrscht mehr als genug Platz dafür.

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Ein Vorteil beim 2 Kapselzelt sieht man nun auch auf dem oberen Bild, wenn es mal niederschlagsfrei bleibt, ist die Übernachtung unter dem Sternenhimmel ein wahrer Genuss. Der zweite grosse Vorteil beim Kilo 2P Zelt war, die extrem schnelle Trocknungszeit des Materials. Die beiden nassen Teile 20 Minuten an einen Baum gehängt ( bei Sonne geht das auch kürzer ), den Wind etwas darüber streichen lassen, und das ganze ist trocken wie ein frisch gewickelter Kinderpo. Ein nicht ganz nachteiliger Vorteil, am Abend in ein trockenes Zelt zu kriechen 🙂 !!

Ich hatte in all den Wochen, trotz zum Teil haarsträubenden Regenfällen, nicht einen einzigen Wassereinbruch. Dies beweist einmal mehr, dass mit der hohen Wassersäule oftmals einfach ein teurerer Verkaufspreis gerechtfertigt wird, oder wer will schon in einem Bachbett übernachten ?

Das Zelt verfügt über keine Belüftungsöffnungen, hat aber Dank dem grossflächigen Netz eine hervorragendes Klima aufzuweisen. Ich konnte trotz viel Feuchtigkeit, kaum Wasser am Innenzelt feststellen.

Der Anfangs angesprochene Nachteil des 2 Kapselsystems, hat sich bei mir selten als Negativ ausgewiesen. Das sehr dünnmaschige Netz hat sogar verhindert, dass beim Aufbau unter Nieselregens, das Wasser seinen Weg in das Zelt hinein fand. Mit der Zeit entwickelte ich sogar eine Methode, beim zusammenpacken des Zeltes dieses so bereit zu machen, dass ich auch bei Regen das Zelt so aufbauen konnte ohne das es innwendig nass wurde.

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 Das Easton Kilo 2P Zelt ist ein 3 Seasons Zelt, hat aber eine erstaunlich hohe Festigkeit. Die Materialien sind hochwertig und ultraleicht, das Packmass spricht für sich.

Das Einsatzgebiet des Zeltes liegt aber nicht unbedingt im hohen Norden, dies war mir von Anfang an klar,umso mehr war ich überrascht dass es die Feuertaufe gut überstanden hatte. Trotz allem lag mein Akto in der Schweiz bereit um schnell nach Norwegen gesandt werden zu können, wenn es nicht geklappt hätte. Nun sicherlich die Frage….. wird es 2015 wieder mitkommen ? Nein ! Dies aus mehreren Gründen, der grösste ist sicherlich dass ich das Zelt im äussersten Norden nie testen konnte und ein Versand des Aktos dann auch sehr umständlich werden würde. Ein weiterer Grund für mich ist, ich bekomme ein brandneues Akto zum testen 🙂

INFOS: Easton Mountain Products

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