Der Kurzstop in Rjukan wird sich wohl um 1-2 Tage verlängern.Es giesst aus Kübeln und der Wind ist ziemlich happig. Da ich in der Stadt selbst noch 2-3 Sachen zu erledigen hatte, habe ich mich auch gleich hier einquartiert.
Die Turisthytter Krokan und Rjukan Fjellstue liegen ziemlich ausserhalb.
Als altgedienter „Seilbähndler“ war es natürlich eine Ehrensache mit der ältesten Seilbahn Nordeuropas Krossobahnen eine Runde zu drehen 😉
Die Aussicht…naja…auch der vis a vis liegende Gaustatoppen 1800 MüM scheint heute keine Sonne abzubekommen.
In Rjukan schlägt einem die Geschichte mit voller Breitseite entgegen. Es gilt als eines der berühmtesten Städtchen Norwegens, und niemand ist nur ein Jota stolz darauf hier. Im 2. Weltkrieg haben hier nach der Besatzung von Hitler, die Nazis begonnen “ Schweres Wasser“ für eine Nuklearwaffe zu produzieren. Das ganze Tal ist mit gigantischen Bauten und Minen aus dieser Zeit verbaut. Der norwegische und alliierte Widerstand haben in mehreren Sabotage Aktionen diese Produktion aber verhindern können. Allerdings unter Verlust von vielen Menschenleben.
Wer hier durch das Städtchen geht und sich diese Geschichte verinnerlicht, mag ein seltsam beklemmendes Gefühl nicht verdrängen.
Zu diesen riesigen Bauten gesellen sich auch noch die grossen Gebäude der hiesigen Stromproduktion „Norsk Hydro“ welche hauptsächlich Strom aus dem gestauten Møsvatn See gewinnt.
Daneben die schnuckeligen Arbeiterhäuschen aus Holz…gewaltige Unterschiede.
Kleine Anektodte am Rand: Die Luftseilbahn Krossobahnen wurde von Norsk Hydro den Einwohnern von Rjukan gebaut und geschenkt. Dies, damit die „armen“ Leute im Winter mal ans Licht und die Sonne kommen.In Rjukan zeigt sich die Sonne über 6 Monate im Jahr nicht!!
So, etwas Kultur muss auf NPL auch Platz haben 😉
Habe vorsorglich heute mit einem Sporthändler einen guten Deal machen können…. für Schneeschuhe.Es ist noch nicht ganz sicher ob ich sie wirklich benötige,werde morgen die Einheimischen noch etwas über die Verhältnisse ausquetschen. Die Frau meines „Seilbahnpiloten“ hatte auf jedenfall letztes Wochenende noch eine schöne Skitour auf der Vidda gemacht.
Ganz schlecht wäre etwas Schnee ja nicht.Weniger Sumpf und die eine oder andere Schneebrücke übers Wasser…
ist „gäbiger“ als waten 😉 Aber ohne Schneeschuhe durch Nassschnee zu stapfen…..?
hej Martin, danke für deine tollen hintergrundinfos! erstaunlich, was du alles so zusammenträgst – im kopf und auf dem rücken, :-)) auch hier am Nisser dauerregen und schwimmflossenansätze. god tur videre – mit oder ohne schneeschuhe! Rene und Ella
Hallo Tinel
Herzlichen Dank für Deine spannenden Infos!
Möge Petrus Dir gnädig sein.
Sei gegrüsst und weiterhin alles Gute.
Wali