Honningsvåg…der Tag danach


Naja, was so dramatisch tönt ist halb so schlimm 😉 Aber es ist Tatsache, die Tour hat ein Ende.
Nun habe ich bis zu meinem Abflug am Montag morgen, hier in Honningsvåg 30 Kilometer vom Nordkap, in einer riesigen Herberge eingecheckt. Der Rucksack ist leer und das ganze Material auf dem Bett ausgebreitet, um neu zu ordnen, zu reinigen und das Gepäck flugtauglich zu machen. Schon ein eigenartiges Gefühl, nicht mehr für den nächsten Wandertag zu packen, die, zwar zur Zeit etwas spärlichen, Leute um mich rum zu haben, Lärm, Verkehr….
Das eintreffen am Nordkap gestern, zeigt sich heute etwas sureal und unwirklich, aber das gehört zu so einer Tour halt auch dazu.

Nach Olderfjord ging mein Weg wieder zurück in die „Wildniss“ der Porsanger Halbinsel, an deren Ende sich der Unterwassertunnel zur Nordkapinsel befindet. Das Wetter war ziemlich rauh und sehr windig, aber es passte auch in diese Landschaft. Schon am ersten Tag, bekam ich ein SMS von Christoph, mit welchem ich ja schon durch das Nábár ging, er befand sich nicht weit hinter mir. Er hab Gas und ich verlangsamte, und schon waren wir wieder zu zweit unterwegs.

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Nach drei anstrengenden Tagen erreichten wir den Tunnel. Obwohl nicht mehr viel Verkehr war, hielten wir den Daumen raus um zu trampen. Nach 20 Minuten dann schon Erfolg, und ein österreichisches, älteres Paar hatte Mitleid, und nahm uns durch den Tunnel mit. Die Entscheidung zu trampen war übrigens aufgrund der Luftbelastung dort 200 Meter unter dem Meer goldrichtig. Zum Abschied gab’s dann auch noch 2 Dosen Bier, habs Dank ihr Alpenlandnachbarn 🙂
Kurz nach dem Tunnel zelteten wir, hier gab es auch noch einen Rastplatz mit WC und Wasser in der Nähe, und genossen Bier und Abend.

Die Wetterprognosen versprachen nun 2 perfekte Tage ans Kap. Daher plante ich die 35 Kilometer aufzuteilen, und in Skarsvåg auf einem Camping einen Stop zu machen. Der nächste Tag würde dann mit 15 Kilometer nur noch ein „Auslaufen“ und geniessen sein , trotz der Strasse.
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Der letzte Tag wurde dann wirklich nur noch im Eiltempo durchlaufen. Schon seit der Porsanger Halbinsel verspürten beide den Spannungsabbau, der sich in Anbetracht des näherkommen des Ziels, bemerkbar machte. Die Schritte mussten nun wieder erarbeitet werden, und die Kilometer flossen nicht mehr so einfach durch.
Die Ankunft am Kap bei herrlichsten aber sehr windigen Verhältnissen, ein kompletter Mix aus Gefühlen. Einerseits hat man das Ziel erreicht und ist stolz, andererseits weiss man dass die Reise vorbei ist. Grosse Euphorie baut sich hier keine auf.( Der Schampus blieb in der Flasche 😉 )
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Knivskjelodden, Europas nördlichster Punkt

Leider blieb mein Ziel, am nördlichsten Punkts Europas in Knivskjelodden, zu campieren, an der Windfahne hängen. Dies wäre allerdings auch nur mit sehr viel Glück gegangen. Zum Trost blieb mir ein wunderschöner Blick darauf und die unendliche Weite der Barentssee. Nach ein paar leckeren Waffeln im Nordkapcenter, blieb mir dann noch eine kleine Aufgabe, um diesen Ort zu verlassen.

Als ich am 10. Mai 2013 am Kap Lindesnes aufbrach, um Norwegen der Laenge nach, zu durchqueren, hob ich am Leuchturm einen kleinen Stein auf, mit dem Ziel ihn an die Barentsee hoch zu bringen. Nun nach ueber zwei Jahren sollte der kleine Stein sein Ziel erreichen.

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Der Lindesnes Stein

Ein Stein der fuer mich in den letzten zwei Jahren eine grosse Bedeutung hatte, naemlich die Beendigung meiner Tour, welche ich in Gedenken an meine Freunde Alex, Catherine und Stefan gewidmet habe. Nun ist es vollbracht.

Nicht zuletzt moechte ich ganz herzlich auch Christoph zu seiner langen Tour, welche ihn von Traunstein in Bayern bis hier hin ans Nordkap fuehrte, gratulieren. 5000 Kilometer in 6 Monaten….. ich ziehe meinen Hut und kratz mich am Bart ! Super gemacht Christoph, und es hat sehr viel Freude gemacht mit Dir zu laufen und zu diskutieren.

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Fuer mich bleibt nun noch der Heimweg und die grosse Freude wieder nach Hause zu kommen !!!

Ich moechte mich aber auch bei allen Menschen hier im Blog herzlich fuer das grosses Interesse bedanken. Es hat sehr viel Spass gemacht in den letzten Wochen, und ich hoffe nun zuhause auch endlich alle Fragen in Ruhe beantworten zu koennen, die auf der Tour etwas liegen blieben. Ich werde nun auch an die riesige Bilderflut der Tour gehen, es sind rund 7000 Bilder, und werde analog der ersten Etappe, wieder einen Tourbericht schreiben.

Also, bleibt dran und schaut ab und zu mal wieder vorbei, der Blog lebt weiter !!

Femti tusen takk og vi ses

Martin og Norgi

Kategorien:Allgemein

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