Und schon ist es nur noch eine Woche bis zum Start! Ich sitze mitten in den Vorbereitungen und alles läuft nach Plan. Die Streckenplanung ist soweit fertig, auch nachdem ich das 1. Proviantdepot wieder nach Abisko zügeln musste. Leider wird seit ein paar Wochen Katterjokk nicht mehr von der Paketpost bedient und die Einwohner müssen nun bis nach Abisko oder Narvik fahren, was rund 35 Kilometer sind (und wir Schweizer regen uns auf, wenn wir zwei, drei Kilometer weiter fahren müssen!). Mein guter Freund Henning, welcher mich schon 2015 mit dem Depotpaket in Abisko versorgt hat, hat sich bereit erklärt mir dieses wieder hochzubringen. Aber was ist das? Ich schaffe es doch tatsächlich, meine Ankunft mitten in den Fjällräven Classic zu planen! Schlicht das absolute „worst Case“ – Szenario, wenn Abisko von tausenden Wandervögel überflutet wird. Meine Rettung liegt wieder in den Händen eines guten Freundes und so bringt mir Henning mein Paket nach Katterjokk rüber, bevor er sich selber in die Wildnis aufmacht. So kann ich bequem Abisko umgehen und habe gleichzeitig auch eine wesentlich günstigere Gelegenheit einzukaufen.
Wie geplant, wird es zwei Depots geben. das erste in Katterjokk und das zweite übernimmt wieder das Retkeilykeskus in Kilpisjärvi. Die Leute in Finnland haben sich tatsächlich noch an mich erinnert und machen das mit dem Paket sehr gerne und haben sogar nachgefragt, ob sie was besorgen sollen… was für ein Service!
Während das ganze „Reise-technische“ bestens funktioniert hat….. wieder tausend Dank an das beste Reisebüro das man auf Mutter Erde finden kann, „ihr habt mir wieder die ganze Arbeit abgenommen…. GLOBETROTTER Schweiz
….hat sich Mutter Natur entschieden, in den ungeraden Jahren die Situation im hohen Norden etwas schwieriger zu machen als das es nötig wäre! Nach einem katastrophalen Sommer 2011, einem desaströsen Frühling 2013 (selbst erlebt), einem schneereichen Frühsommer 2015 (ebenfalls selbst erlebt), steht 2017 wieder ein interessantes Jahr an.
Soeben sind die gröbsten Schneehaufen in rauschende Bäche abgeflossen und haben einen grossen, netten Schwamm in der Natur hinterlassen. Die Lage ist schlicht gesagt, ein einziger Brei! Doch Besserung ist in Sicht und die ersten niederschlagsfreien Tage haben die Fjells deutlich abgetrocknet und den Schnee schmelzen lassen. Es wird zweifelsohne eine nasse Angelegenheit, doch ich bin mir ja schon einiges gewöhnt und so lasse ich das Ganze mal auf mich zukommen.
Norwegen verfügt über eines der besten Mess- und Informationssysteme was die Schneehöhen, Schneebeschaffenheit sowie aller hydrologischen Parameter angeht. senorge.no stellt alle diese Daten kostenlos ins Internet und erweist allen Wanderern einen super Service damit.
Während der letzten Wochen hatte ich die Gelegenheit, von einigen Norge på langs Läufern Informationen direkt über die Bodenbeschaffenheit der Fjells, quasi aus erster Hand, zu erhalten. Ich habe diese Infos mit jenen von senorge verglichen und war extrem beeindruckt, wie genau diese Daten tatsächlich sind! Der riesige Vorteil liegt auch darin, dass man diese Daten bis weit in die Vergangenheit vergleichen kann und auch gewisse Prognosen für die nähere Zukunft erhält.
Nicht dass ich jetzt nur auf solche Instrumente zurückgreife, aber für die Packliste der Ausrüstung kann dies definitiv grosse Auswirkungen haben. So ist nun für mich klar, wo ich mit viel Wasser, oder sogar noch Schnee rechnen muss und ob mir grössere Bäche in die Quere kommen könnten. Anhand dieser Informationen hat sich meine Ausrüstung auch noch etwas an die Verhältnisse angepasst. Die definitive Packliste ist hier ersichtlich: Packliste 2017
Grundsätzlich hat sich die Packliste gegenüber Norge på langs nur geringfügig verändert, doch machen alleine die neuen Materialien und das eine oder andere Teil weniger an Bord des Rucksacks gleich mal zwei Kilogramm weniger Nettogewicht aus! Dies ist gerade zu Beginn der Tour ein grosser Vorteil, da ich 14 Tage ohne Proviantnachschub unterwegs sein werde. Da wird also die eine oder andere Packung Trockenmahlzeit Platz finden.
Wie bei Norge på langs, werde ich auch hier wieder mit dem SPOT verfolgbar sein und die Route wird aufgezeichnet: SPOT / Spot Walla
Selbstverständlich werde ich auch den Blog updaten. Ich werde mich allerdings sehr viel in Gebiet aufhalten, wo es keinen Mobilempfang gibt und daher wird es wohl nur sporadisch möglich sein zu schreiben.
Nun heisst es noch die Woche mit etwas Training rum zu kriegen, auf gutes Wetter zu hoffen und den langsam ansteigenden Adrenalienschub zu geniessen 🙂