Ja aber….war da nicht die Rede von Ruhepause? Naja, das Wetter war heute gnädig und in Meråker hauste ich im Haus Graus. Nun bin ich halt heute schon weitergezogen, und ob die Entscheidung gut war??? Ohh ja, sie war es!
Nachdem ich mich den Berg der Strasse nach Richtung Funnsjøen hochgekämpft hatte, ging es 3 Std. dem genannten und dem Ferensee entlang zur Ferslia DNT Hütte.
Sehr schön gelegen liegt die kleine Hütte oberhalb des Ferensees.
Noch relativ neu und top eingerichtet mit Schwedenofen und allem pipapo. Und, jawohl es hat eine…
Giiitaaarrrreee !!!!!! 🙂
Gut bin ich einzig hier, denn jetzt heisst es „live on stage“ bis Mitternacht….
Nach den Schlamm- und Wassertagen zuvor, hiess es dann auch wieder mal..
Imprägnieren und fetten.
Ich werde aber nun definitiv morgen hierbleiben und mich erholen (waren ja trotzdem wieder 21 Km. heute ).
In so einer tollen Hütte fällt das ausspannen ja auch leicht, und morgen soll es ja toll regnen.
Hier noch ein kleines Erlebniss vom morgen, was die Tour auch immer wieder so unbezahlbares mit sich bringt.
Kaum ist der Schnee weg, sind die Norweger schon auf ihren Rollskis unterwegs und trainieren für die nächste Langlaufsaison. „Klack Klack Klack“ tönt es schon von weitem, wenn der Stockeinsatz den Asphalt berührt.
Als ich in Meråker ankam, bemerkte ich schon bald, hier hat es ganz viele „Klacker“. Junge, von oben bis unten mit Werbebannern vollgekleistert und hochmotiviert mit 30 Sachen den Berg rauf und runter und rauf….
Naja, dachte ich, wird wohl ein Trainigslager der norwegischen Junioren sein, bei uns fahren ja auch schon sechsjährige im hautengen Swisscomdress die Piste runter. Ahhh… sogar US Nordic Ski Team….multinationales trainieren also oder Fortbildung ?
Okay, heute morgen dann bei strömendem Regen den Hausberg Richtung Grona Skiarena hoch zu meiner Hütte. Kaum gestartet in Meråker, „Klack Klack Klack“ tönt es hinter mir und das gleich Dutzendfach. Wowww… gleich überholen sie mich, ein Dutzend, nein mindestens 20 kommen da den Berg raufgeflogen. Ich denke noch, uuhhh… bei dem Schei…wetter müssen die armen Jungs noch raus. Die brauchen jetzt etwas Unterstützung, jawohl! Wenn die mich überholen schmettere ich denen ein gehöriges “ Heja Peter Northug“ hinterher (Anm. der Red. Northug aus Norwegen war 2012-2013 Gesamtsieger im Langlaufweltcup). Das wird sie hochmotivieren!!! Da kommen sie, rauschen an mir vorbei und, es muss wohl an der langen Diskussion mit Andre in der Græsslihütte über den Kerl gelegen haben, ein gewaltiges “ Heja Dario Cologna“ ertönt völlig ungewollt aus meiner Kehle….ups!!!
Wart ihr auch alle schon mal im Zoo bei den Vögeln und habt euch amüsiert an dem kauzigen Kopfdrehen der Schleiereule?
Nur hier drehten sich gleich 20 Köpfe mit dem gleich ernsten Gesicht wie die Eulen, aber wär es nicht schon peinlich genug, erschallt aus der Gruppe ein “ Viva la Grischa“…..hähhhh? Spinn ich?
Und tatsächlich hält ein Herr um die 50 und lächelt mir zu “ Bun Di „. (Guten Tag).
Thor Björn seines Zeichens Co-Juniorentrainer der norwegischen Langläufer heisst der Schlüssel zum Rätsel. Nach einem heiteren, kurzen Gespräch erfahre ich, dass er 20 Jahre in Davos und Zernez gelebt hat und ein paar Brocken rätoromanisch spricht. Hinzu kommt, dass er Dario Cologna anlässlich der Tour de Ski in Falun auch kennengelernt hat. Ich hätte gute Lust gehabt, meinen Rucksack abzuziehen und ihn die 2 ab dem Rücken zu bürsten.
Geschichten wie sie die Tour auch schreiben kann……
Vielen herzlichen Dank 🙂
LG us Norge
Martin
on this stage wäre ich gerne mit aufgetreten….;-) die schönsten Geschichten schreibt das Leben – gibt man ihm (oder sich?) die Gelegenheit dazu…lese gerne deine Berichte inmitten einer faszinierenden Landschaft!