Oh ja…..die Tage in Nábár haben Spuren hinterlassen. Tagelang läuft man in der Wildniss, und plötzlich steht man in einer Stadt wie Alta mit 20’000 Einwohner. Und einer Kathedrale ???!!!??
Die Eindrücke erdrücken mich beinahe, ich bin froh dass sich mein Ruhetagscamping 5 Km. ausserhalb der Stadt befand. Den Tag nutzte ich neben der Erholung und dem Essen, auch für eine Neuorganisation meines Rucksacks.Ab jetzt sind keine Etappen mehr länger als 3-4Tage ohne eine Proviantmöglichkeit zu haben. Ein paar Dinge aus der Ausrüstung konnte ich auch „ausmustern“ um noch mehr Gewicht einzusparen. Und tatsächlich, trotz viel Essen an „Bord“ , komme ich nicht mehr über die 25 Kg. Marke. Ich schätze so 22-23 Kg. müssen noch mitgeführt werden……ein Traumgewicht 😉 Leider habe ich auch gleich meine Ersatzbatterien für den Satelittensender SPOT und das GPS entsorgt, statt die mittlerweile fast leeren. Das geht dann unter…..Dussligkeit. Aber mit Skaidi kommt ja eine Möglichkeit neue zu kaufen.
Heute ging es dann an der Stadt vorbei, der Hauptstrasse E 6 entlang, Richtung Skaidi nordwärts. Die Sonne brannte unaufhaltsam herunter und kein Windchen ging. Der Asphalt flimmerte, der Touristenverkehr rollte und über mir drehten 2 norwegische F16 Kampfjets unaufhaltsam ihre Tiefflugrunden. Was für ein Kontrastprogramm zu den letzten Tagen, grausam !!! Meine Stimmung wanderte gegen den Tiefpunkt, als mir andauernd Campervans und Wohnwagen zu Nahe kamen. Mittlerweile meldeten sich natürlich auch noch meine Schienbeine, obwohl ich alle nur möglichen Vorkehrungen getroffen hatte. Die Strasse scheint ihren Tribut zu zollen.
Trotz allem Frust und Ärger, habe ich es bis fast an den Leirbotn See geschafft. Der grosse See im Sennalandet wird von den Bewohner Altas als Wochenendort genutzt, und weist viele Hütten auf. Ich habe mich abseits in die Büsche an einen Fluss geschlagen, weit weg vom Lärm.
Ich werde morgen früh weitergehen, aber falls es weitergehen sollte wie heute, werde ich den Daumen raushalten, und bis Skaidi die 50 Kilometer trampen. Das Strassengelaufe ist mir nun definitiv zu dämlich und schmerzvoll. Nachdem ich 2015 rund 400 Kilometer wiederholt habe, und ich schon an der 2800 Km. Marke für 2013/2015 kratze, wird das wohl drinliegen ! Mal gucken morgen…
Vielleicht wirkt sich aber auch etwas der heutige Tag auf mich aus. Sind es doch 10 Jahre her seit der Hochwasserkatastrophe in unserem Dorf. Die Bilder und Erinnerungen vom Kampf gegen das Wasser, sind immer noch allzu gegenwärtig.
Doch es ist auch ein sehr spezieller Gedenktag für mich, da in dieser Katastrophennacht auch noch meine Mutter diese Welt verlies. Gerade jetzt ist sie mir sehr Nahe, und ich bin sicher sie verfolgt jeden einzelnen meiner Schritte hier, in ihrem geliebten Norden.
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